DISKA

Digitalisierung – Software und Prozesskette für eine moderne Analyse von Kulturgütern und forensischen Asservaten (DISKA)

Projektkenndaten

Zeitraum: 01.01.2021 - 31.12.2024

Gefördert durch: Hochschule Mittweida (HSMW)

PROFESSOREN/ BETREUER

  • Prof. Dr. rer. nat. Dirk Labudde, FG Forensik

Ziele und Arbeitspakete

Gesamtziel des Vorhabens ist die Digitalisierung und deren Prozesse in der Forensik und Anthropologie voranzutreiben. Beide Disziplinen weisen viele Gemeinsamkeiten auf: Bei beiden geht es um Spurenkunde, um in der Vergangenheit Geschehenes zu rekonstruieren und für die Gegenwart relevante Fragen zu beantworten. Diese Spuren sind dabei oftmals flüchtig, können durch eine Digitalisierung dauerhaft gesichert, also “digital konserviert” werden. Die methodischen Prozesse in der Forensik und der Anthropologie sind nahezu identisch, nur die Zeiträume sind in der Anthropologie zumeist größer. Die Anforderungen und Herausforderungen der Digitalisierung sind in der Forensik analog zur Anthropologie. Im Zentrum des Projektes steht die Entwicklung einer Prozesskette zur Digitalisierung forensischer und anthropologischer Untersuchungen, Objekte und deren Einbettung in den virtuellen Raum. Ziel ist, hochauflösende und originalgetreue Digitalisate zu erzeugen, die als “digitale Zwillinge” über die Veranschaulichung hinaus auch zur Untersuchung weiter verwertet werden können. Die Entwicklung der Prozesskette und Evaluierung ihrer Praxistauglichkeit erfolgt an jeweils einem wichtigen forensischen und einem anthropologischen Beispiel. Dadurch, dass das Projekt den Schwerpunkt nicht nur auf die Visualisierung, sondern deren weitere Verwertung der Digitalisate setzt, die zu einer nachhaltigen und dauerhaften Sicherung der Objekte bzw. Spuren führen, leistet es einen wichtigen Beitrag für gesellschaftlich relevante Themen wie der Erhaltung des kulturellen Erbes und der forensischen Aufklärung von Straftaten. Neben der eigentlichen wissenschaftlich-inhaltlichen Arbeit, werden Workshops für beide Zielgruppen organisiert und durchgeführt. Gerade im Bereich der Anthropologie sollen neue Wege für die Ausstellung der Fundstücke gesucht werden. Angedacht ist die Repräsentation der digitalen Zwillinge im Rahmen von Ausstellungen oder in der Lehre und Weiterbildung.

Projektschritte

  • Teilziel 1: Die Digitalisierung des Gräberfeldes Rödelheim, einer Skelettserie napoleonischer Soldaten, welche in naher Zukunft Wiederbestattet werden und ohne Digitalisierung der Forschung nicht länger zur Verfügung stehen würden.

  • Teilziel 2: Die 3D-Rekonstruktion des Tathergangs zur Verbringung einer weiblichen Leiche in einem Fluss als Beitrag zur Aufklärung eines aktuellen forensischen Falles.